Die Herausforderungen der Schweiz
Was bewegt die Schweiz in den nächsten 10 bis 30 Jahren?
Der Schweiz stellen sich in den nächsten zehn bis dreissig Jahren immense Herausforderungen. Auf diese Herausforderungen muss ein Politiker heute Antworten haben. Die Weichen müssen jetzt gestellt werden, um mit diesen Herausforderungen bestehen zu können. Es sind dies:
- Die Schweiz wird gemäss BFS Bevölkerungsszenario 2040 die Zehn-Millionen-Marke erreichen
- In den nächsten dreissig Jahren wird die Bevölkerung im Rentenalter stark wachsen und in allen Kantonen um mehr als die Hälfte zunehmen. Dies wird zur Folge haben, dass auf hundert Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren achtundvierzig Personen im Alter von über 65 Jahren kommen werden
- Die Schweiz hat einen sehr hohen Urbanisierungsgrad. Rund 84,6 % aller Schweizer leben heute in einer Stadt, oder wohnen in einer unmittelbar an eine Stadt angrenzenden Gemeinde. Das Bevölkerungswachstum der Schweiz wird in diesem städtischen, urbanen Raum stattfinden.
- Die Gesundheitskosten werden von heute bis 2030 um 60 % anwachsen und damit 11 % des durchschnittlichen Haushaltseinkommens verschlingen.
- 2015 waren neun von zehn Erwerbstätigen der Schweiz Pendler, was 3,9 Mio. Menschen entsprach. Etwas mehr als die Hälfte benutzte auf dem Arbeitsweg als Hauptverkehrsmittel das Auto, 30 % den ÖV und 16 % benutzten das Velo oder gingen zu Fuss. Für Arbeit, Freizeit und Versorgung legt jeder Schweizer im Durchschnitt täglich 3,6 km zurück.
- Im Basisszenario vom ARE/BAZL wird davon ausgegangen, dass die Personenkilometer pro Jahr mit einem Auto bis 2030 im Vergleich zu 2010 um 16 % und im ÖV um 18 % zunehmen werden.
- In der Schweiz hatten 2016 36,8 % der Bevölkerung ab 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Im selben Jahr lebten 2,1 Mio. Personen ohne schweizerische Staatsbürgerschaft in der Schweiz.
- Der ökologische Fussabdruck der Schweiz ist gross: Sie konsumiert 3,3-mal mehr Umweltleistungen und Ressourcen, als global pro Kopf verfügbar sind.
- Vom Klimawandel ist die Schweiz besonders betroffen: Gegenüber der vorindustriellen Zeit haben sich die Temperaturen in der Schweiz um 2 Grad erhöht; doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt.
- Die Schweiz ist ein Kind der Globalisierung. 2016 hat die Schweiz Einfuhren aus dem Ausland von CHF 2,66 Mia. und Ausfuhren von CHF 2,98 Mia. getätigt. Für die langfristige Wohlfahrt der Schweiz ist internationale Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung.
- Die Verlagerung von Arbeitsplätzen hin zu technologieorientierten und wissensintensiven Bereichen ist schon seit längerem zu beobachten. Wohin die fortschreitende Technologisierung und Digitalisierung im Arbeitsmarkt führt, ist heute nicht absehbar. Welche Arbeiten von wem in Zukunft erledigt werden, und welche neuen Berufsfelder entstehen, welche verschwinden, lässt sich zurzeit nicht sagen. Einzig kann festgehalten werden, dass der Wandel rasant erfolgt.
- Transparenz wird immer wichtiger. Immer mehr Daten werden gesammelt und sind verfügbar. Auf der einen Seite besteht die Tendenz, dass der Staat oder Private diese Daten sammeln und auswerten, und Private, die sich dem widersetzen, bestraft oder benachteiligt werden. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, dass personenbezogene Daten zur Privatsphäre gehören und potenzielle Risiken für den einzelnen bedeuten.
Dies alles sind Tendenzen und Bewegungen, die zurzeit passieren und sich in den nächsten zehn bis dreissig Jahren weiter intensivieren werden. Sich ihnen mit Verboten oder neuen Steuern entgegenzustellen, erscheint zwecklos. Denn sofern diese Entwicklungen nicht in der Schweiz passieren, werden andere Gesellschaften sie zulassen. Dies durchwegs zum Nachteil der Schweiz. Die einzelnen Tendenzen bergen sodann nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Es ist unsere Aufgabe als Politiker, zusammen mit Ihnen, als Wähler, hier Lösungen zu finden und zu erarbeiten. Wie ich nachfolgend zeigen werde, ist diesen Tendenzen nicht durch zusätzliche Bürokratie oder Umverteilung Herr zu werden.
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